Die Ausbildung in einer so komplexen Kampfkunst wie DIM MAK / KYUSHO JITSU ist fast regelhaft dadurch gekennzeichnet, dass oft wenig verstandene kulturphilosophische Hintergründe, ein allenfalls höchst laienhaftes Verständnis der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und insbesondere die Lehre von Qi zu einem ziemlich wirren Konglomerat aus fernöstlichem Pseudowissen und mystischer Verbrämung zusammengemischt werden. Interessanterweise ist immer wieder zu beobachten, dass – je nach Kenntnisstand des ranghöchsten Meisters – die einzelnen Dojos eine spezielle Version seiner „Philosophie“ vertreten und dabei gleichzeitig immer einen gewissen Alleinvertretungsanspruch für die eigenen Theorien reklamieren. Da die entsprechenden Inhalte, die für ein tieferes Verständnis unserer Kampfkunst unabdingbar sind, weder schlüssig, noch in sich logisch vermittelt werden, wird der verwirrte Schüler oft damit vertröstet, dass sich ihm die letzten Geheimnisse dieser Kampfkunst schon noch erschließen werden, schließlich sei noch nie ein Meister vom Himmel gefallen.
Wir im RENSHI DAO gehen einen anderen Weg, denn wir sind überzeugt, dass sich die ganze Faszination unserer Kampfkunst dem Schüler erst dann in vollem Umfang erschließen wird, je mehr er über die Hintergründe und Wirkmechanismen erfährt.
In diesem Kurs werden wir in einer ersten Einführung auf die wesentlichen Begrifflichkeiten eingehen, soweit sie unserer Meinung nach für das Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin und für die Erklärung der Wirkungsweisen unserer Kampfkunst erforderlich sind. Im Wesentlichen werden wir dabei auf die Begriffe Dao, auf die gegensätzlichen Pole Yin und Yang, auf die Lehre von den 5-Elementen bzw. der 5-Wandlungsphasen, auf die Idee der Meridiane mit ihren Akupunktur- oder Vitalpunkten und speziell auch auf Qi im Vergleich zu KI (Körperintuition) eingehen und damit – so hoffen wir zumindest – eine erste Wissensbasis aufbauen, die wir in vielen weiteren Präsentationen weiter vertiefen werden.